20.04.2023, Buchvorstellung, Marcus Hernig: „Ferdinand von Richthofen. Der Erfinder der Seidenstraße“, BBAW, Berlin

Der Name „Neue Seidenstraße“ steht heute für eine Reihe kontrovers diskutierter chinesischer Infrastruktur- und Handelsprojekte. Mit Ferdinand von Richthofen (1833–1905) war es jedoch ein deutscher Forscher, der in Europas imperialem Zeitalter das Konzept der alten Handelsrouten zwischen China und Europa wiederentdeckte und dafür den Begriff „Seidenstraße“ neu prägte. Als Geologe und Geograph erschloss Richthofen viele damals unbekannte Regionen des Reichs der Mitte – als politischer Berater beförderte auch er Deutschlands koloniale Interessen. Richthofen war Präsident der Gesellschaft für Erdkunde, hatte Professuren in Bonn, Leipzig und Berlin inne und war Mitglied der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.
Marcus Hernig erzählt die Geschichte des „Erfinders der Seidenstraße“ im Spannungsfeld zwischen engagierter Wissenschaft und politisch-wirtschaftlichen Machtinteressen und setzt sie mit unserer Gegenwart in Verbindung. Eine Veranstaltung der Reihe „Humboldts Netzwerke“ mit Ottmar Ette und Péter Bagoly-Simó.

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14.11.2022, Buchvorstellung: Isabel Fargo Cole, „Die Goldküste. Eine Irrfahrt“, Berlin

Sie wird das literarische Vorwort zu dem in Arbeit befindlichen ersten Band der „edition humboldt print“ über Alexander von Humboldts Reise durch Russland, Sibirien und Zentralasien im Jahr 1829 schreiben. Da trifft es sich mehr als gut, dass Isabel Fargo Cole eine ausgewiesene Expertin in den für Humboldt einschlägigen Disziplinen Landschaftsbeschreibung, Irrfahrten und Reisen als Lebensform ist und, falls es irgendwie nicht vorangeht, erstmal eine Liste anlegt.

Ehe sie sich auf Humboldts Spuren zu den Goldwäschen des Ural, auf die Gipfel des Altai und in die Stromschnellen des Irtisch begeben wird, ist Isabel Fargo Cole einem ihrer eigenen Vorfahren gefolgt, Arva Fargo, der ein Jahrhundert nach Humboldts Reise in die Tropen Amerikas dem Lockruf des Goldes erlag und von Kalifornien nach Alaska aufbrach. Herausgekommen ist ein „ein faszinierendes Buch jenseits aller Genregrenzen“ (Alexander Cammann, DIE ZEIT), das in der renommierten Reihe „Naturkunden“ beim Verlag Matthes & Seitz Berlin erschienen ist.

Am 14. November 2022 um 19:30 stellt die Autorin den Band mit Reihen-Herausgeberin Judith Schalansky im Literarischen Colloquium Berlin vor.

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HiN XXI, 41 (2020)

Auch im Pandemiejahr 2020 sind erneut zwei Ausgaben der HiN erschienen. In diesem Beitrag stellen wir die im Dezember veröffentlichte Herbstausgabe vor.

HiN XXI, 41 enthält Artikel folgender Autorinnen und Autoren: Piotr Tylus (französisch), Hendrik Böttcher (deutsch), Ottmar Ette (deutsch), Heinz Krumpel (deutsch), Jörn Seemann (deutsch), Ulrich Karl Bernd Stottmeister (deutsch) und Ingo Schwarz (deutsch).

INHALTSVERZEICHNIS HiN XXI, 41 (2020)

DOI: 10.18443/hinvol21iss412020
URL: https://doi.org/10.18443/hinvol21iss412020

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26.04.2019, Kolloquium: „Naturgemälde, Kulturforschung, Kolonialprogramm: Die Reisen der Brüder Schlagintweit in Indien und dem Himalaya“, Berlin

Die Forschungsreisen der drei Gebrüder Schlagintweit nach Indien und Hochasien während der 1850er Jahre im Dienste des preußischen Königs und der britischen Ostindienkompanie gehören zu den wichtigsten und zugleich kontroversesten Explorationsvorhaben Mitte des 19. Jahrhunderts. Ihre Expedition war in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich. Sie führte zu einer einzigartigen Sammlung von schriftlichen sowie bildlichen Aufzeichnungen und Artefakten aus Süd- und Zentralasien – insgesamt über 40.000 Objekte der Natur- und Kulturgeschichte aus den durchreisten Gebieten. Die Brüder gründeten mit den Sammlungen ein heutzutage vergessenes „Indisches Museum“ im Schloss Monbijou in Berlin, das nach ihrer Rückkehr 1857 für einige Jahre fortbestand. Der Vortrag untersucht neben der Rolle deutscher Forscher im kolonialen Indien insbesondere das soziale und wissenschaftliche ‚Innenleben’ der heterogenen Expeditionsgruppe und arbeitet die eminente Bedeutung indischer Partner, Wegführer und Übersetzer für die Realisierung der Mission heraus. Er schließt mit Reflexionen über das enge Verhältnis der Schlagintweits zu A. v. Humboldt, ihrem wichtigsten Förderer, und zum Konzept des Humboldt Forums.

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Die Russland-Expedition. Von der Newa bis zum Altai (C.H.Beck 2019)

Mit seiner Russland-Reise im Jahr 1829 erfüllt sich für Alexander von Humboldt ein Jugendtraum. Nach dem Südamerika-Unternehmen dreißig Jahre zuvor ist es seine zweite große Expedition – die bislang jedoch weitaus weniger bekannt ist.
Auf Einladung des Zaren Nikolaus I. bereist Humboldt die Weiten des eurasischen Kontinents bis an die chinesische Grenze. Mehr als 18.000 Kilometer werden er und seine Begleiter am Ende zurückgelegt haben. Während Humboldt die Natur erforscht – Berge und Gesteine, Tiere und Pflanzen und vor allem das Klima – , durchmisst er zugleich ein Imperium, das sich in einer Phase der Repression befindet. Von politischen Zwängen kann auch er sich nicht freihalten. Aus den Reisebriefen Humboldts an den russischen Finanzminister, an den Bruder Wilhelm und den Freund François Arago sowie dem Bericht seines Begleiters Gustav Rose hat Oliver Lubrich eine mehrstimmige Erzählung von dieser Expedition zusammengestellt. Sie vermittelt ein lebhaftes Bild des schon damals international berühmten Gelehrten, aber auch des einfühlsamen Bruders und Freundes.

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Alexander von Humboldt. Bilder-Welten. Die Zeichnungen aus den Amerikanischen Reisetagebüchern (Prestel 2018)

Der zeichnerische Schatz einer großen Forschungsreise: Der Prachtband im Schmuckschuber versammelt erstmals alle Zeichnungen und Skizzen aus Alexander von Humboldts Tagebüchern seiner großen Amerikaexpedition.

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