Vortrag
Alexander von Humboldt war – dies hat er oft betont – empirischer Naturforscher, der Fakten und Zahlen über die belebte und unbelebte Natur sammelte. In der Nachfolge der Pythagoreer war er überzeugt, dass sich die Dinge in den Zahlen spiegeln, dass also das Wesen der Dinge als Zahlenverhältnisse erfasst werden könne. Möglichst genaue Zählungen und Messungen sollten daher die Grundlage für die Aufstellung einer Theorie sein. Die Theoriebildung überließ er indes bewusst den Mathematikern. Eberhard Knobloch erläutert solche Beispiele der Humboldt’schen Naturforschung, die den Mathematikern zuarbeiten sollten.
Alexander von Humboldt war ein vielbewunderter Wissenschaftler und eine ausgesprochen einflussreiche Persönlichkeit: Er förderte viele junge Talente ehe sie allgemein bekannt wurden. Das galt auch für den 52 Jahre jüngeren Hermann von Helmholtz, der im Zentrum von Jochen Brünings Vortrag steht. Singuläre wissenschaftliche Leistungen führten Helmholtz zu einer international weit herausgehobenen Stellung, so dass er mit Recht als Nachfolger von Alexander von Humboldt betrachtet wurde. Zugleich wurde er als „der letzte Naturforscher“ bezeichnet, weil mit ihm die seit der Antike beschworene Korrespondenz von „Naturgemälde“ und „Theoriegebäude“ an ein Ende kam.
Im Anschluss an die beiden Kurzvorträge diskutieren die Referenten über Humboldts und Helmholtz’ Verhältnis zu Empirie und Theorie.
Eine Veranstaltung des Jahresthemas 2019|20 „Naturgemälde“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Dr. Friederike Krippner, krippner@bbaw.de
Die Anmeldung erfolgt unter diesem Link.
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